Freiheitliche Jugend kritisiert das Ausfallen der mündlichen Matura scharf und denkt über Kurzarbeit für Lehrer nach, die aktuell ihre Arbeit vernachlässigen
„Österreich ist eine Leistungsgesellschaft. Bis dato war ich mir sicher, dass zumindest die ÖVP in diesem Punkt mit uns Freiheitlichen einer Meinung ist, woran nach der de facto Absage der mündlichen Matura starke Zweifel bestehen“, erklärt der Landesobmann der Freiheitlichen Jugend Tirol, LAbg. Christofer Ranzmaier, der diese Entscheidung, mit der ÖVP & Grüne unter tosendem Applaus der Lehrergewerkschaft und Bundesschülervertretung den Leistungsgedanken im Bildungssystem einmal mehr zu Grabe tragen, weder aus bildungspolitischen, noch aus Gründen der Sicherheit nachvollziehen kann.
„Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen - aber mit Sicherheit keine Absage der mündlichen Matura“, stellt Ranzmaier klar. „Weder für die Schüler, die bei der mündlichen Matura - gerade in schwierigen Zeiten von corona-bedingtem, teilweise mäßig anlaufendem distant learning und trotzdem durchgedrückter Zentralmatura - die exklusive Chance haben, sich Noten ausbessern zu können, noch für irgendjemanden sonst ist das eine kluge und wohlüberlegte Entscheidung“, kritisiert Ranzmaier, der von einer klaren Entwertung der Matura 2020 spricht. „In den BHS sorgt der Wegfall der mündlichen Matura sogar großteils dazu, dass den Schülern ihr gewählter Schwerpunkt innerhalb des Fächerkanons der jeweiligen Schule bei der Abschlussprüfung genommen wird“, konkretisiert der Freiheitliche.
„Anstatt die Matura nun faktisch zu verschenken, wäre es eher angebracht, den Schülern in Sachen Vorbereitung endlich die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Wenn ich sogar von Maturanten berichtet bekomme, dass sich seit der Schulschließung teilweise erst zwei, drei Lehrer mit Arbeitsaufträgen bei ihnen gemeldet haben, dann braucht man seitens der Politik das 'distant learning' nicht als großen Erfolg verkaufen. Man wird eher dem ein oder anderen Lehrer schleunigst klarmachen müssen, dass die Corona-Quarantäne nicht als zusätzlicher fürstlich vom Steuerzahler bezahlter Urlaub gedacht ist“, so Ranzmaier, der angesichts derartiger Zustände auch laut über Kurzarbeit für die betroffenen Lehrer nachdenkt.
„Auch aus Gründen der Sicherheit ist diese Entscheidung absolut nicht nachvollziehbar. Wenn man in Tausend-Mann-Betrieben entsprechende Rahmenbedingungen schaffen kann, einen geregelten Arbeitsalltag zu schaffen und man auch den Unterricht für die Maturaklassen in Turnsälen und Aulas sicherstellen kann, dann wird das auch für die wichtigste Prüfung im bisherigen Leben eines AHS- und BHS-Schülers klappen“, so Ranzmaier abschließend.
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